Die Gehorsamfalle

Bist du immer schön lieb und brav?

Zum Gehorsamsein wurden wir fast alle konditioniert. Das ist eine sehr extreme Prägung zur Anpassung, die uns von unserem wahren Selbst entfernt. Es ist ein Zwang, der auf uns ausgeübt wurde, indem uns Ansichten und Werte anderer vermittelt und übergestülpt wurden. In unserem kindlichem Sein hatten wir keine Möglichkeit, das zu hinterfragen oder abzulehnen. Aber jetzt können wir es für uns korrigieren …

Prägung

Wichtig dabei ist zu bedenken, dass diejenigen, die dir diese Prägungen zugefügt haben, im weitesten Sinne nichts dafür konnten. Alle haben nach eigenem Ermessen gehandelt oder unterlagen ebenfalls ihrer Prägungen, die sie dann, weil sie es nicht besser wussten, einfach weitergegeben haben. So wurden bzw. werden eigene Erfahrungen, Erziehungsformen und die übernommenen Werte in der Familie, Schule, im Arbeitsumfeld, in sozialen Gruppen und in der Gesellschaft immer wieder weitergegeben.

Wenn Anpassung wehtut und Angst macht

Vielleicht merkst du hier und da, dass sich etwas für dich falsch anfühlt. Du bist in einem Konflikt, weil du spürst, dass es anders sein sollte. Aber trotzdem fügst du dich, weil dir das Gehorsamsein auferlegt wurde. Würdest du dich nicht fügen, setzt es Maßregelungen, Strafen, Liebesentzug, Ausgrenzung oder deine persönliche Sicherheit und Unversehrtheit ist in Gefahr. Alles Dinge, die äußerst unangenehm sind und Angst auslösen.

Glaubenssätze

Auf diese Weise verankern sich Glaubenssätze und Verhaltensmuster, von denen du annimmst, dass sie zu dir gehören. Die Annahme „Ich bin nur liebenswert, wenn ich so und so handle“ oder „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich werde bestraft, wenn ich nicht lieb und brav bin“ lassen dich in einen Modus verfallen, indem du versuchst, dieses Konstrukt krampfhaft und unterwürfig aufrecht zu erhalten. Du willst es allen recht machen. Doch dabei verlierst du dich selbst.

Schließe Frieden mit dir und allen Beteiligten

Wenn du das Gefühl hast, in dieser „Gehorsamfalle“ gefangen zu sein. Dann kannst nur du dich selbst daraus befreien. Der erste Schritt ist immer das Erkennen. Dabei ist es wichtig, Frieden mit dir selbst und allen Beteiligten zu schließen. Das bedeutet nicht, dass du dich mit all diesen Menschen aussprechen sollst. Im Gegenteil, es geht eher um den inneren Frieden, den du mit dir selbst und der Situation machst. Ein symbolischer Akt des Verzeihens kann auf unterschiedliche Art und Weise stattfinden. Vielen reicht das Erkennen, um dann z. B. in stiller Meditation diesen Frieden zu machen. Wenn dir hierbei Erfahrung fehlt, dann unterstütze ich dich gerne in meiner Praxis, telefonisch oder auch online.

Liebevolle Selbstannahme

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die liebevolle Selbstannahme. Für viele fühlt sich das fremd an, weil der Bezug zu sich selbst völlig verloren scheint. Vielleicht kennst du dein wahres Selbst noch gar nicht und hast Angst davor, weil es noch nie die Chance hatte, sich zeigen zu dürfen. So kannst du jetzt behutsam Kontakt zu deinem inneren Kind aufnehmen und schauen, welche Bedürfnisse es hat. Genau so findest du auch den Zugang zu deinem weisen Anteil in dir. Dein inneres Kind und dein weiser Anteil bilden ein starkes Fundament in dir, um dein wahres Selbst zu leben. Auch dabei unterstütze ich dich gerne.

Stehe zu dir selbst und deiner Wahrheit

Vielleicht braut es Mut, diese Entscheidung für dich zu treffen. Aber es kann mitunter die wichtigste Entscheidung für dich selbst sein, den Schritt aus der „Gehorsamfalle“, hin zu deiner eigenen Wahrheit zu gehen. Die Geschenke, die auf dich warten, sind u.a. Selbstbewusstsein, Liebe und Freiheit.

Für die Kinder …

Wenn du diesen Prozess durchläufst, wirst du eine sichere innere Haltung zu dir selbst, deinen Werten, zu anderen Menschen und Ereignissen entwickeln. Das gibt dir die Fähigkeit, dich selbst und andere Menschen anzunehmen, wie sie sind. Sei mild und verständnisvoll gegenüber denen, die noch in ihren Glaubenssätzen und Prägungen feststecken. Versuche niemals jemand anderem etwas überzustülpen und damit in eine Prägung zu zwingen. Das ist besonders wichtig für Kinder. Sie haben noch nicht die Möglichkeit zu erkennen, ob das richtig oder falsch ist und würden wohl oder übel in die Falle des Gehorsams schlittern. Ich empfinde es so, dass hierbei eine liebvolle und vertrauensvolle Beziehung das beste Fundament für die persönliche Entwicklung ist.

Das „Wir-Gefühl“

Es geht nicht mehr darum, seinen „anerzogenen Willen“ durchzusetzen und dabei andere Menschen zu brechen und zu unterwerfen. Es geht darum, alle belastenden Konditionierungen loszulassen, um wieder Entscheidungen aus dem Herzen treffen zu können. Dabei gibst du dir selbst und anderen die Chance auf persönliches Wachstum. Nicht mehr allein gegen alle, sondern gemeinsam miteinander und füreinander. Je mehr Menschen bei sich selbst beginnen, desto mehr wird es sich im Außen weiter vollziehen. Ein wundervoller Aspekt auch für die Arbeitswelt …

Sanfte und lichtvolle Grüße

Carola Nospickel